Hast Du Dir schon einmal über den Satz das hört sich gut an Gedanken gemacht? Bezüglich Hörbuch sprechen und die Musik finde ich es poetisch diese Frage zu stellen – und zeitgleich offenbart die Fragestellung mit einem “… oder?” dahinter -wie in der Überschrift geschehen- so viel Unsicherheit. Wir Menschen sind fühlende Wesen. Wir erfreuen uns daran, wenn uns etwas gefällt. Und wenn wir etwas (für uns) schönes hören.

Das kann mitunter eine schöne Stimme sein wenn wir sagen ” Das hört sich gut an “

Ein Beispiel aus meinem Alltag. Ich komme ja viel herum als Hörbuchsprecher – und wenn ich dann zum Beispiel mal Taxi fahre und der Taxifahrer eine eindrucksvolle Stimme hat – dann sage ich ihm, dass er eine schöne Stimme hat:

“Sie sollten mal Hörbücher einsprechen .”

Die Reaktion ist oft die gleiche: Stirnrunzelnd werde ich angeschaut; danach folgt ein Lachen. Traut dieser jemand meiner Aussage nicht? Oder traut er/sie es sich selbst nicht zu? Das gleiche geschah bei einem alten Seebären an der Küste oberhalb Hamburgs, dessen Stimme mir direkt auffiel.

Ich entgegne dann immer: “Also ich würde mich das durchaus anhören.”

Meistens bleibt es bei der Reaktion der Menschen. Aber warum eigentlich? Warum reagieren Sie so, wenn ich sage das hört sich gut an? 

Natürlich hat nicht jeder Mensch Lust darauf Hörbuchsprecher/in, Werbesprecher/in oder Sänger/in zu werden – darum geht es jetzt auch nicht. Aber haben es die wenigen, die dies mit Ihrer Stimme in Betracht ziehen würden einmal nebenberuflich oder hauptberuflich etwas daraus zu machen je in Betracht gezogen?

Ich denke, dass dies limitierte Glaubenssätze – noch früh aus unserer Kindheit sind, die in uns stecken. Das mache ich an folgenden Dingen fest:

  • Wir wachsen auf, trommeln beim spielen, entdecken die ersten Geräusche.
  • Das Kinder-Gehirn assoziiert mit Geräuschen viele neue Dinge, die es zu entdecken gilt. Die einen sind gut. Die anderen nicht.
  • Ein “das hört sich gut an” kommt da noch nicht in Betracht. Wir sind noch nicht so weit, das einschätzen zu können
  • später entdecken wir “unsere Musik” – in der Pubertätsphase erfahren wir dass es “die Charts” gibt – und irgendwelche Konzerne/die bunte Medienwelt, die das steuern und bestimmen was “gut klingt”
  • dass das schlussfolglich ein knallhartes Business ist- bei dem es um sehr viel Geld geht
  • vielleicht machen wir selbst Musik, weil wir diese lieben – wir suchen uns ein Instrument aus, welches uns gefällt
  • dann klimpern wir hier und da, besuchen vielleicht mal einen Chor. Doch die Stars sind so weit weg da oben.
  • Hinzu kommt, dass die wenigsten in der Musikbranche wirklich durchstarten – und heutzutage keiner Jahrzehnte lang auf einen musikalischen Durchbruch mehr warten will
  • Man zweifelt, man geht andere Wege – man hat nicht mehr sein Haupt-Augenmerk darauf und im Leben passieren immer Dinge, die einen von etwas abhalten.
  • Man belässt dieses “das hört sich gut an ” für sich selbst als “musikalische Entspannung” zwischendurch

Na? Irgendwo darin wiedergefunden? Das tun sicher viele jetzt. Ich will damit nur sagen:

Den wenigsten Menschen wird aus einer Expertise heraus gesagt, dass sie “gut klingen” – sprich, dass sie “wirklich eine schöne Stimme haben” & auch “verdammt nochmal etwas daraus machen sollten.

Auch mir erging es ähnlich: Meine Freunde und/oder meine engsten Familienmitglieder haben nie gesagt “Das hört sich gut an” (höchstens beim Keyboard-klimpern in der Teenager-Zeit) oder “Du hast wirklich eine markante, schöne Stimme.” Erst jemand externes – ein Branchen-Kenner, der ein Ohr dafür hatte und einen ganz anderen Blick auf das Alles hat mich darauf hingewiesen. Und heute? Spreche ICH Hörbücher & tausenden Menschen gefällt jeden Tag was ich da tue.”

Ich will Euch, um meine ganzen Statements hier einmal zu untermauern auch den folgenden, sehr berührenden Film an die Hand geben: The Music of Silence. Das ist die Lebensgeschichte des weltbekannten Opernsängers Andrea Bocelli.

Die Geschichte dahinter ist die folgende …

1958, ein kleines Dorf in der Toskana. Behütet und geliebt wächst Amos Bardi (Toby Sebastian) auf dem Hof seiner Eltern auf. Eines Tages entdecken Amos’ Eltern, dass ihr Sohn an einer seltenen Augenkrankheit leidet, die seine Sehfähigkeit zunehmend einschränkt. Nach zahlreichen erfolglosen Operationen steht es fest: Amos ist nahezu blind und muss auf ein Internat für sehbehinderte Kinder. Dabei werden seine Familie und die Musik zu seinen treusten Begleitern. Selbst als Amos nach einem Sportunfall komplett erblindet, gibt er nicht auf. Angetrieben von seiner unendlichen Begeisterung für die Musik und mit der Unterstützung seines Maestros (Antonio Banderas), beginnt er eine beispiellose Karriere. Bis zu dem Tag, an dem er als „Ersatz“ von Luciano Pavarotti an der Seite des italienischen Superstars Zucchero auftreten soll. Ein Tag, der alles verändern wird…

Das habe ich für mich selbst herausgefunden – mein Fazit zu dem was sich gut anhört und was nicht:

In dem Sinne kann ich Euch mit all meiner Lebenserfahrung zum Thema ” Das hört sich gut an ” sagen, dass ihr das hört sich gut an, oder? das letztere mit der Fragestellung (an Euch selbst oder als Kind) bitte streichen solltet! Vertraut auf Euch und Eure Fähigkeiten. Ich meine damit jetzt nicht, dass man blindlings ohne sich jemals mit einem Tonbandgerät /oder neumodisch mit der Aufnahmefunktion in Deinem Smartphone aufgenommen zu haben nach Deutschland sucht den Superstar rennen sollte, wenn Deine Stimme wirklich 20 von 20 Leuten nicht gefallen hat. Aber denke auch, dass der 21ste – wenn Du nicht aufgibst  – etwas in Dir und Deiner Fähigkeit sehen könnte, wenn Du nicht aufgibst.

Und: Lasse Dir vor allem Zeit damit, das herauszufinden! Andrea Bocelli beispielsweise hat nach seinem Stimmbruch jahrelang sich nichts mehr zugetraut. Er hatte oft aufgegeben, an sich gezweifelt. Er ist immer und immer wieder an seinen eigenen Möglichkeiten gescheitert. Und dann hat er doch noch einen Mentor gefunden, der ihn da raus geholt hat. Wäre das nicht geschehen, hätte keiner mehr in der Welt sich jemals so über die gewaltige Stimme des blinden Musikers erfreuen können. Er ist dran geblieben. Bis dann sein Durchbruch kam…

Ich möchte diesen Blogartikel hier mit folgenden Worten schließen:

Stimme ist Ausdruck einer lebenslang gewachsenen Persönlichkeit. Lass sie wachsen!

Und irgendwann ist Deine Stimme ein Magnet, der mich festhält. Ein das hört sich gut an hat dann eine ganz neue Bedeutung.

Willst Du vielleicht selbst erfahren, ob Du das Zeug mit Deiner Stimme hast? Dann habe ich hier den richtigen Kurs für Dich. 

 

Bild von Leniart_Photography auf Pixabay

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